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In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

THE HUMAN PROJECT

Präzision zwischen Analog und Digital Wie gestaltet man ein Fahrzeuginterieur, das den unterschiedlichen Ansprüchen dreier Generationen zugleich gerecht wird – funktional, formal und emotional? Dieser Frage widmet sich das Masterprojekt „Family on the Move“, entwickelt im Studiengang Transportation Interior Design. Das Konzept zielt auf ein Mehrgenerationenfahrzeug, das zeitlos gestaltet ist und sich durch hohe räumliche Anpassungsfähigkeit auszeichnet. Im Fokus des Entwurfs steht ein reduziertes, modular aufgebautes Interieur, das generationenübergreifend funktioniert. Die klare Linienführung, inspiriert von klassischen Braun-Produkten, zieht sich durch alle Komponenten – vom Sitz über das Dashboard bis zur Mittelkonsole. Große Volumina werden additiv und mit hoher Präzision gestaltet, ohne den Raum zu überfrachten. Materialtrennungen, funktionale Details und grafische Zurückhaltung sorgen für Klarheit und Orientierung. Zentrales Element ist der multifunktionale Sitz, der durch unterschiedliche Positionen auf die Bedürfnisse aller Altersgruppen reagiert – von der erhöhten Einstiegshilfe bis zur entspannten Recliner-Position. Eine verstellbare Lenksäule

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Der Sitz bildet das gestalterische und funktionale Herzstück de s Interieurs. Seine zentrale Linienführung und die präzise aufgebaute Aufhängung wirken wie ein Rückgrat, das Stabilität und Eleganz zugleich ausstrahlt. Die tragende Struktur ist aus einem hochwertig anmutenden Material gefertigt, inspiriert von der klaren, zeitlosen Produktsprache klassischer Braun- Objekte und dem gestalterischen Ansatz des Newtro-Stils: reduziert, ehrlich, wertig. Formal ist der Sitz konsequent additiv aufgebaut – Sitzfläche, Rückenlehne, Kopfstütze und Armlehnen stehen in einem bewussten räumlichen Bezug zueinander. Die Volumen bleiben klar lesbar, kommunizieren aber durch ihre Positionierung und Ausrichtung miteinander. Gleichzeitig wurden innerhalb der Volumen gezielt subtraktive Einschnitte gesetzt, etwa im Bereich der Sitzfläche, um ergonomische Anforderungen präzise umzusetzen, ohne den gestalterischen Fluss zu stören. Der Sitz reagiert flexibel auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen: Für ältere Nutzerinnen und Nutzer bietet die leicht erhöhte Grundposition in Kombination mit einer Schwenkfunktion einen komfortablen Einstieg und gute Übersicht im Innenraum. Gleichzeitig erlaubt die Mechanik ein Zurückfahre n in eine entspannte Recliner-Position, ideal für Ruhephasen oder längere Reisen. Diese Liegeposition eignet sich auch für Eltern, die nach einem anstrengenden Tag gezielt Entlastung suchen. In hektischen Alltagssituationen wird der Sitz so zu einem Rückzugsort, der durch seine weiche Volumensprache und präzise geführte Linien eine Atmosphäre von Ruhe schafft. Für jüngere Nutzer:innen bietet der Sitz hingegen eine leicht geneigte, dynamischere Default-Position, die sportlicher wirkt und das aktive Fahrerlebnis unterstreicht. Ein zentrales Element ist die in die Kopfstütze integrierte Audioeinheit. Sie greift nicht nur formal die reduzierte Rasterästhetik klassischer Braun-Lautsprecher auf, sondern erweitert die Nutzungsmöglichkeiten: Junge Nutzer:innen können Musik direkt über die Kopfstütze hören, Eltern entspannende Klangkulissen aktivieren, während ältere Passagiere gezielt akustische Hinweise – etwa Warn- oder Orientierungstöne – in unmittelbarer Nähe des Hörbereichs erhalten. Die Integration erfolgt dezent, ohne gestalterischen Bruch. So vereint der Sitz formale Reduktion, technische Intelligenz und ergonomische Vielseitigkeit in einem zentralen Interieur Element, das alle Generationen gleichermaßen anspricht – ohne visuelle Überforderung und mit einem durchdachten Gleichgewicht aus Funktion und Gestaltung.

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Die Details des Interieurs nehmen eine zentrale Rolle im Gesamt konzept ein – sowohl formal als auch funktional. Zwei prägende Elemente sind dabei das ZZI (Zentrales Zeichen- und Informationsmodul) im Dashboard sowie das Kombiinstrument auf der Lenkradsäule. Beide fungieren als gestalterische Ankerpunkte des Innenraums und orientieren sich bewusst an ikonischen Braun-Produkten, wie etwa den klassischen Braun-Weckern. Ihre Anmutung ist reduziert, ihre Wirkung leise, aber klar – getragen von geometrischer Einfachheit, hoher Materialqualität und präziser Detaillierung. Die gestalterische Idee basiert auf einer Neuinterpretation analoger Uhrenformen, die in das visuelle Vokabular des Newtro-Trends übersetzt werden. Dabei werden retroinspirierte Elemente nicht nostalgisch eingesetzt, sondern intelligent in hybride, generationenübergreifende Lösungen überführt. Für ältere Nutzer:innen stehen klare analoge Anzeigen – etwa eine klassisch gestaltete Zeituhr oder ein Ziffernblatt-Tacho – im Zentrum der Wahrnehmung. Die Ausführung bleibt hochwertig, ruhig und zuverlässig lesbar. Parallel dazu bietet das Kombiinstrument auf der Lenksäule eine adaptive Nutzungsmöglichkeit für jüngere Zielgruppen: 

Umgeben von einem MagSafe-kompatiblen Ladekranz ersetzt hier da s eigene Smartphone auf Wunsch das analoge Anzeigeelement vollständig. Die Benutzeroberfläche wird so digitalisiert, ohne den analogen Ursprung zu verleugnen – das physische Interface bleibt erhalten, aber es passt sich den Erwartungen und Alltagsgewohnheiten der jüngeren Generation an. Das ZZI und das Kombiinstrument stehen damit exemplarisch für die gestalterische Grundhaltung des gesamten Projekts: reduziert in der Form, hochwertig in der Ausführung und präzise in der Funktion – mit dem Ziel, analoge Ruhe und digitale Dynamik in einer gemeinsamen Sprache zu vereinen.

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Ein Projekt von

Fachgruppe

Schwerpunkt - Transportation Interior Design

Art des Projekts

Studienarbeit MA

Betreuer_in

foto: Prof. Andrea Lipp-Allrutz foto: Prof. Michael Goretzky

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2025

Keywords